Tumoren des Rückenmarks und seiner Hüllen

Im Wirbelkanal können neben knöchernen Einengungen auch tumoröse Prozesse vorkommen, die je nach Lage auf Nerv- und/oder Rückenmark drücken. Auch von den Hüllen des Rückenmarks ausgehende, meist gutartige Tumoren (Meningeome) oder Tumoren der Nervenstützzellen (Neurinome, Schwannome) können zu Druck- schädigungen bis zur Querschnittslähmung führen. Die Diagnostik mittels Kernspintomographie und ggf. auch die Untersuchung von Nervenströmen ist hier immer notwendig. Eine operative Entfernung des Prozesses ist wegen der drohenden Schädigung praktisch nie zu vermeiden. Es ist besonders wichtig, vor einer solchen Operation den Patienten genau zu beraten und aufzuklären.

Kernspintomographie (MRT):
links: Tumor in Höhe Th4 (gutartiges Meningeom)
rechts: Intramedullärer Tumor (im Rückenmark gelegen)

Cysten der Wirbelgelenke

Diese Cysten sind Ausdruck einer langdauernden Degeneration und kommen häufig in Zusammenhang mit einer spinalen Stenose vor. Sie führen im Spinalkanal von hinten zu einem zusätzlichen Druck auf die Nervenwurzel und müssen dann operativ entfernt werden. Dies erfolgt in der Regel im Rahmen der Behandlung der Stenose oder eines Vorfalles. Cysten können große operationstechnische Anforderungen stellen, da sie häufig stark mit dem Rückenmarkssack oder der Haut der Nervenwurzel verwachsen sind.

Kernspintomographie(MRT): Synoviale Cysten

Lipome im Spinalkanal

Im Spinalkanal sorgt eine feine Fettschicht um den Rückenmarkssack für eine erleichterte Beweglichkeit der Schichten. In manchen Fällen kann das Fettgewebe aber auch zu einem Druck auf den Rückenmarkssack und die Nervenwurzeln führen. Hier ist die mikrochirurgische Entfernung des Fettes angezeigt. Die Symptome ähneln denen der spinalen Stenose. Die Kernspintomographie gibt genauen Aufschluss über die Ausdehnung. Die operative Behandlung ist sehr erfolgsversprechend.

Auch im Brustwirbelbereich können (sehr selten) meist über viele Segmente raum- fordernde Lipome oder Lipomatosen auftreten, die Symptome einer lumbalen Spinalkanalstenose hervorrufen können. Die Erfahrung zeigt, dass diese Lipomatosen oft nicht diagnostiziert werden und die betroffenen Patienten manchmal als Simulanten eingestuft werden. Die Entfernung des Fettgewebes über einen kleinen knöchernen Zugang in den befallenen Etagen führt praktisch immer zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden.

Lumbale Lipomatose (Pfeile)